Datum: 2. August 2019 um 9:40 Uhr
Alarmierungsart: Funkmeldeempfänger
Einsatzart: Technische Hilfeleistung
Einsatzort: B388/B299 Wolferding
Fahrzeuge: 53/1 Sonderfahrzeug GW-A/S, 66/1 Sonderfahrzeug ABC-ErkKW
Weitere Kräfte: Feuerwehr-Seelsorger, FF Aich, FF Bodenkirchen, FF Bonbruck, FF Gaindorf, FF Geisenhausen, FF Landshut, FF Niederaichbach, FF Velden, FF Vilsbiburg, FF Wolferding, Kreiseinsatzzentrale Landshut, ÖEL Landkreis Landshut, Polizei, Rettungsdienst, THW Ergolding


Einsatzbericht:

Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Freitagvormittag auf der B388/B299 zwischen Aich und Vilsbiburg im Lkr. Landshut. Ein 65-jähriger ungarischer Staatsbürger aus dem südlichen Landkreis Landshut kam gegen 9:30 Uhr aus bisher unerklärlichen Gründen Höhe Achldorf nach links in den Gegenverkehr in prallte dort frontal in einen entgegenkommenden Lastwagen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Toyota Yaris zunächst vor dem manövrierunfähigen Sattelzug hergeschoben und anschließen in den Straßengraben geschoben. Der Sattelzug fuhr noch die angrenzende Böschung nach oben und stürzte anschließend um. Dabei begrub der Sattelzug den Toyota Yaris vollkommen unter seinem Auflieger.

Gegen 9:37 Uhr löste die Integrierte Leitstelle in Landshut Großalarm im südlichen Landkreis Landshut aus. Das eingegangene Meldebild lautete dabei „Umgestürzter Gefahrgut LKW, PKW unter diesem begraben.“ Umgehend setzten sich die alarmierten Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Landshut in Bewegung und fuhren die Einsatzstelle im Bereich der B388/B299 bei Achldorf an. Da in diesem Bereich die Bundesstraße aufgrund der Ausfahr- und Einfädelspur vierspurig ist, konnte dieser Platz als Bereitstellungsraum für die Feuerwehren und Rettungsdienste verwendet werden. Der hinzukommende Rettungshubschrauber landete auf einer Wiese um die Zufahrt für schweres Bergegerät zu jederzeit frei zu halten. Vor Ort konnte das Meldebild weitestgehend bestätigt werden, ein komplett deformierter PKW konnte unter dem Auflieger festgestellt werden. Aufgrund des Zerstörungsgrades konnte nicht festgestellt werden, wie viele Insassen sich im PKW befanden. Auch zu deren Gesundheitszustand konnte keine Aussage getroffen werden. Schnell konnte jedoch Entwarnung bezüglich des Gefahrgut-LKW’s gegeben werden. Der Auflieger hatte lediglich PVC Granulat geladen, von welchem keine Gefahr ausging. Der Fahrer des Sattelzugs wurde durch entfernen der Windschutzscheibe aus dem Führerhaus gerettet und mit dem Rettungsdienst leichtverletzt in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht. Rund 300-400 Liter Diesel traten aus der Zugmaschine aus und versickerten im Erdreich. Dieses wird ausgebaggert und ausgetauscht. Parallel dazu wurde der dreifache Brandschutz sichergestellt und die Umleitung des Verkehrs veranlasst. Um den verunfallten PKW zu bergen musste zunächst schweres Bergungsgerät an die Einsatzstelle verbracht werden. Dankenswerterweise stellte ein örtlich ansässiges Bergeunternehmen ohne zu zögern einen Bergekran zur Verfügung und unterstützte die Feuerwehr bei der Bergung. Da sich die Bergung aufgrund des Gesamtgewichts des Sattelzugs als sehr schwierig herausstellte wurde von einer nahegelegenen Baustelle ein zweiter Autokran organisiert. Mit Hilfe dessen konnte am frühen Nachmittag gegen 13:20 Uhr der Auflieger soweit angehoben werden, dass das Fahrzeug mit der Seilwinde des Vilsbiburger Rüstwagens herausgezogen werden konnte und die technische Rettung mit schwerem Gerät eingeleitet werden. Die Öffnung des Fahrzeugs dauerte noch fast eine weitere Stunde ehe man die traurige Gewissheit erlangte, dass der Fahrzeuglenker nur noch tot geborgen werden konnte. Weitere Insassen befanden sich nicht im Fahrzeug. Vor Ort wurde eine örtliche Einsatzleitung eingerichtet und in regelmäßigen Abständen eine Lagebesprechung durchgeführt. Die Feuerwehrseelsorge Landshut kümmerte sich von Anfang an um die Betreuung der eingesetzten Feuerwehr- und Rettungskräfte. Die Notfallseelsorge Landshut betreute indes die hinzugekommen Angehörigen an der Einsatzstelle. Die beiden Fahrzeuge erlitten bei dem Unfall wirtschaftlichen Totalschaden. Die Unfallstelle war bis ca. 2 Uhr des Folgetages komplett gesperrt. Zunächst galt es das Wrack des Autos zu bergen. Anschließend musste das PVC Granulat durch eine Spedition aus dem havarierten Lastwagen abgesaugt werden. Erst dann war es möglich mittels Autokran den Sattelzug aus der Böschung zu heben und aufzurichten. Die Straßenmeisterei errichtete währenddessen eine weiträumige Umleitung. Von der Staatsanwaltschaft wurde ein unfallanalytisches Gutachten in Auftrag gegeben und die beiden Fahrzeuge bis auf weiteres sichergestellt. Die beiden Fahrzeuge erlitten bei dem Unfall wirtschaftlichen Totalschaden.
Bericht und Fotos von Dominik Götz

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